7.5.09

LIBERTÁ

4 Kommentare:

nicht anonym hat gesagt…

Sie saß so wie die anderen beim Tee.
Mir war zuerst, als ob sie ihre Tasse
ein wenig anders als die andern fasse.
Sie lächelte einmal. Es tat fast weh.

Und als man schließlich sich erhob und sprach
und langsam und wie es der Zufall brachte
durch viele Zimmer ging (man sprach und lachte),
da sah ich sie. Sie ging den andern nach,

verhalten, so wie eine, welche gleich
wird singen müssen und vor vielen Leuten;
auf ihren hellen Augen, die sich freuten,
war Licht von außen wie auf einem Teich.

Sie folgte langsam, und sie brauchte lang,
als wäre etwas noch nicht überstiegen;
und doch: als ob nach einem Übergang,
sie nicht mehr gehen würde, sondern fliegen.

(Rainer Maria Rilke, Die Erblindende)

Holger John hat gesagt…

wunderschönes gedicht......
zum bild nicht passend als kommentar....meine ich....

eher die SEHENDE.

Friedrich Engels hat gesagt…

Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit.
Notwendig für einfallslose Künstler ist es beispielsweise, sich der Bilder oder Gedichte anderer zu bedienen, wenn sie sich ausdrücken wollen. Notwendig und deshalb armselig.

Holger John hat gesagt…

ach gotting......
gute bilder sind immer gut.und hinauf zu schauen, zu großen meisern, immmer gesund, und nicht verächtlich, schon garnicht armselig.....und dieses hier ein meiserwerk, das revolutionsbild.....großartig eben nicht nur im aufbruch, in der kompensation, ganz große malerei, an sich...., hab es selbst im louvre sehen können....

klar, und dann ans eigene werk.....
john