30.3.13

DAS KLAVIER AUS PORZELLAN














29.3.13

HASE & WOLF


ZWIEBELMUSTER IM SCHNEE

MALERMEISTER JOHN MALT IM SCHNEE 
"ZWIEBELMUSTER"!
Karfreitag: 11-18 Uhr
Samstag: 14-18 Uhr
Ostersonntag: 11-18 Uhr
Ostermontag: 11-18 Uhr
 
 
 

GUTEN MORGEN


26.3.13

KUNST AM BAU


25.3.13

PRESSESCHAU IM ZWIEBELLOOK




PATRON JOHN




23.3.13

LUSTGÄRTNER







21.3.13

Die heile Selbstwahrnehmung Dresdens

Die heile Selbstwahrnehmung Dresdens

Zeichnung, Malerei, Keramik, Skulptur und Entertainment beim “Festmahl der Kunst” von Holger John im Palais Großer Garten.
Ein Beitrag von Robert Herzog
Mein erster Gedanke beim Betreten des Palais Großer Garten: “Verdammt, ich werde hier nicht satt.” Denn im Vorfeld zu Holger Johns aktueller Ausstellungseröffnung am 8. März haben Worte wie “Dresdner Stollenmädchen” oder “Dresdner Schokoladenmädchen” Erwähnung gefunden, sodass ich auf mein Abendbrot verzichtet habe. Mit knurrendem Magen muss ich jetzt feststellen, dass es sich bei der opulenten Vernissage des in Dresden lebenden Malers und Grafikers John tatsächlich um ein “Festmahl der Kunst” handelt. Keine Speisen also, aber deliziös aufbereitete Zeichnungen, Malereien und Performance für Augen und Kopf. Das hätte ich mir auch denken können.
Fernab vom üblichen Zwiebelmusterkitsch
Die zentrale Rolle dieses vermeintlichen Festmahls spielt das uns von Omas Porzellantellern bekannte Zwiebelmuster. Von Musikinstrumenten, über Möbel bis hin zu Autos – Maestro Holger verziert alles in diesem Stil, kritisch, grotesk, das Abstruse vorführend. Den Raum dominiert eine überdimensionale Festtagstafel, gedeckt mit ebenso überdimensionalem Geschirr. Doch auch die Styropor-Imitation eines Porzellankofferradios, ein mit Zwiebelmuster bemaltes Cembalo und vier Stühle finden Platz an der Tafel, deren Zweck zunächst ungeklärt bleibt. Ich nehme Platz und bin gespannt auf das, was kommt.
Und siehe da, während ich an dem einzig Essbaren, den Vernissagebretzeln, zu knabbern anfange, beginnen sich auffällige Gestalten durch das Palais zu bewegen. Das komplette Ensemble der Eröffnungsshow (mit dabei etwa Wolfgang Grossmann) erscheint ebenfalls als Porzellanpüppchen geschminkt. Einzige Ausnahme bildet ein alberner Vogel Strauß, gespielt vom legendären Rainer König, Dresdner Pantomime und Clown. Grossmann begrüßt indessen eifrig alle Gäste und kündigt den vorläufigen Höhepunkt des Abends an: Das Barock-Ensemble “Solamente Naturali Bratislava”! Die Musiker betreten die Festtagstafel in standesgemäßen Barockkostümen, geben den vier Zweibelmusterstühlen ihren Zweck und spielen Händel und Vivaldi.
Die Hybris einer Stadt
Und während der von Festrednern zum “Gärtner der Kunst” erkorene Holger John damit beginnt, eine dreiviertel-nackte junge Frau mit Zwiebelmustern zu verschönern, wird so manchem Besucher endlich die Fassadenhaftigkeit der Ausstellung bewusst. Das unsanierte Innere des Palais im großen Garten, die Styropor-Imitationen auf der Tafel und den Kunstwerken selbst, der servierte Kakao, der aus mehr Wasser als Trinkschokolade besteht. John spielt mit dem Kontrast aus historischen Werken und der real existierenden Situation in Dresden. Die gesamte Vernissage erscheint als Persiflage auf den Glanz vergangener Zeiten, seine Zeichnungen hingegen zeigen die Hybris einer Stadt, welche sich als historische Kulturstätte versteht im Vergleich zu den Lebensumständen der in ihr sesshaften Menschen.
So diskutiert auch der ein oder andere rege über die Serie von Zeichnungen, die das weltbekannte Dresdner Schokoladenmädchen als Fließbandarbeiterin oder Hartz-IV-Empfängerin darstellen. Eine Realität, die in der heilen Selbstwahrnehmung Dresdens – zumindest in der etablierten bürgerlichen Kunstszene – keinen Platz findet. John versteht sich allerdings als Hofkünstler und dient seinem Regenten. Und sein Regent ist dank der Demokratie, in der wir leben, einzig das Volk.
Die Ausstellung ist noch bis zum 14. April 2013 im Palais im großen Garten zu sehen. Bei einem moderaten Eintritt von 3,50  Euro (1,50 ermäßigt) lohnt es sich, den Künstler, der laut der Festrednerin Sibylle Gräfe ”so bekannt ist wie ein bunter Hund”, selbst zu begegnen. Er hat bis zum Ende der Ausstellung sein Atelier im Obergeschoss des Palais und freut sich auf Besucher.

20.3.13

MAHLZEIT