Eine seltsame Sucht beherrscht die Arbeiterklasse aller Länder, in denen die kapitalistische Zivilisation herrscht. Diese Sucht, die Einzel- und Massenelend zur Folge hat, quält die traurige Menschheit seit zwei Jahrhunderten. Diese Sucht ist die Liebe zur Arbeit, die rasende, bis zur Erschöpfung der Individuen und ihrer Nachkommenschaft gehende Arbeitssucht.
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4 Kommentare:
Paul Lafargue hats kommen sehen...
Aber durch Arbeit erzeugt man für sich und sein Umfeld auch den Eindruck etwas beizutragen zur Gesellschaft und damit gebraucht zu werden. Das ist ganz wichtig für den Lebensantrieb. Darum doch oft die Künstlerdepression...wegen dem Zweifel daran ein gebrauchter Mensch zu sein. Man produziert ja nichts brauchbares. So kann man sich leicht überflüssig fühlen. Wer viel arbeitet wirkt diesem Gefühl tatkräftig entgegen.
Maria
Wieviel Leute produzieren denn heutzutage mit sogenannter "richtiger" Arbeit noch etwas Brauchbares...??? Und ist das auf Dauer nicht viel unbefriedigender? Mit "richtiger" Arbeit ist man so was von austauschbar...
Hübscher Film zum Thema: "Up in the air".
Doch jeder Mensch der eine Arbeit hat die durch einen Arbeitgeber entlohnt wird, macht doch eine Tätigkeit die etwas erzeugt (auch Dienstleistung) wofür es in der Gesellschaft Nachfrage gibt.
Sicherlich wird für ein Großteil neuer Produkte und Dienstleistungen künstlich eine Nachfrage geschaffen, zur Nachfrage verführt.
Aber als Künstler z.B. muss man um finanziellen Erfolg zu haben auch fähig sein eine Nachfrage nach der eigenen Kunst zu schaffen. Die Käufer erwerben damit oft auch ein Lebensgefühl oder so etwas wie eine Marke. Kunst trägt oft dazu bei Elitegefühle zu steigern.
Es gibt zwar diesen schönen Spruch: "Die Kunst ist das Gewissen der Gesellschaft", aber um von der Gesellschaft erstmal wahrgenommen zu werden muss man sich auf eine Art durchsetzen können, die Abstriche erfordert bei eigenen Idealen...sich z.B. auf Menschen einlassen die soziales Handeln nicht interessiert oder auf zwielichtigen Bühnen mitspielen.
Kompromisse, Kompromisse. Wie weit geht man selbst um das eigene Besonderssein gegen den Austausch zu verteidigen?
Maria
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