So wie drei Stile in der Feder sind und in der Tinte, so wie sich im Steine das reiche Bild verbirgt und das gemeine, ganz, wie es unser Geist daraus gewinnt,
so schließt vielleicht das Herz in deiner Brust, soviel drin Stolz ist, doch das schlicht gemachte Gefühlskleid ein, das liebe, weiche, sachte, hab ichs auch draus noch nicht zu ziehn gewusst.
Aus Tieren, Kräutern, Worten, Steinen brächen Heilkräfte gerne aus; sie würden alle beschwörend reden, wenn sie, wie wir sprächen.
Vielleicht, dass alle Kraft und was mich heilte in dir verheimlicht ist in meinem Falle. ...
Aus Michelangelo Buonarotti Zweiundvierzig Sonette übertragen von Rainer Maria Rilke
So wie drei Stile in der Feder sind
AntwortenLöschenund in der Tinte, so wie sich im Steine
das reiche Bild verbirgt und das gemeine,
ganz, wie es unser Geist daraus gewinnt,
so schließt vielleicht das Herz in deiner Brust,
soviel drin Stolz ist, doch das schlicht gemachte
Gefühlskleid ein, das liebe, weiche, sachte,
hab ichs auch draus noch nicht zu ziehn gewusst.
Aus Tieren, Kräutern, Worten, Steinen brächen
Heilkräfte gerne aus; sie würden alle
beschwörend reden, wenn sie, wie wir sprächen.
Vielleicht, dass alle Kraft und was mich heilte
in dir verheimlicht ist in meinem Falle.
...
Aus Michelangelo Buonarotti Zweiundvierzig Sonette
übertragen von Rainer Maria Rilke