29.5.09

REALITÄT

ZEICHNUNG JOHN

5 Kommentare:

  1. die fährtenfrau10:16

    Lass mich
    weiter nach dir suchen.

    Tröste mich nicht, es sei so einfach mit euch,
    dass es unseren Horizont übersteigt.
    Halte es geheim.
    Erspar mir die Umstände, es übersehen zu wollen.

    Erlaube mir, dich unbemerkt dort aufzuspüren,
    wo du noch nicht zur Welt gekommen bist.
    Und nichts von dir weißt.

    Wenn du erlaubst:
    Wir sind heimlich zu dritt.

    Angela Krauß

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  2. nicht anonym11:13

    Da vergaß wohl wer, dass eine Fährtenfrau nicht Teil des Besitzes sein kann, weil lebendig...

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  3. nicht anonym11:49

    Ist dieses ihres ersten Schöpfers Licht,
    das jetzt die Seele füllt? Hat aus Gestalten
    von hier im Herzen Schönheit sich erhalten
    und bricht auf einmal durch? Ich weiß es nicht.

    Wie oder geht ein Traum vor, ein Verdacht,
    dem Herzen wahr, den Blicken zu erkennen,
    und hinterlässt ich weiß nicht welches Brennen,
    das jenes ist, das mich jetzt weinen macht.

    Das, was ich fühl und suche, was mich führt,
    ist nicht mit mir und kein Gefühl durchdringt mich,
    dass ich es fände; zeigen muss mirs einer.

    Da ich dich schaute, Herr, hab ichs gespürt,
    ein Ja und Nein, ein Süß und Bitter zwingt mich:
    hat dies ein Blick getan, so war es deiner.

    aus Michelangelo Buonarotti Zweiundvierzig Sonette
    übertragen von Rainer Maria Rilke

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  4. die fährtenfrau12:03

    Auch du wirst groß sein. Größer noch als einer,
    der jetzt schon leben muss, dich sagen kann.
    Viel ungewöhnlicher und ungemeiner
    und noch viel älter als ein alter Mann.

    Man wird dich fühlen: dass ein Duften ginge
    aus eines Gartens naher Gegenwart;
    und wie ein Kranker seine liebsten Dinge
    wird man dich lieben ahnungsvoll und zart.

    Es wird kein Beten geben, das die Leute
    zusammenschart. Du bist nicht im Verein;
    und wer dich fühlte und sich an dir freute,
    wird wie der Einzige auf Erden sein:
    Ein Ausgestoßener und ein Vereinter,
    gesammelt und vergeudet doch zugleich;
    ein Lächelnder und doch ein Halbverweinter,
    klein wie ein Haus und mächtig wie ein Reich.

    Rainer Maria Rilke,
    Das Buch von der Pilgerschaft

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  5. nicht schlecht, Alter !

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